Christkindlmärkte 2021 abgesagt. Wirtschaftliche Katastrophe für Standbetreiber und Lieferanten.

weihnachtsmarkt-2021-header

Im Oktober waren wir ja alle noch guten Mutes. Ab Anfang November kündigte es sich an, dass wohl die Corona-Zahlen immer weiter in die Höhe schießen. Und am 10. November kam dann das Aus für den Rosenheimer Christkindlmarkt und in Folge dann auch für alle anderen Christkindlmärkte. Durch die äußerst kurzfristige Absage entstand ein Riesen-Dilemma bei Standbetreibern und auch bei den Lieferanten, wie es die ORO einer ist.

Hintergrund

Um einen Christkindl-Stand attraktiv zu machen, genügt es heute nicht einfach ein Faß Glühwein aufzustellen und auszuschenken … da ist bei weitem mehr notwendig. Bedruckte Servietten mit Jahreszahl, eigene Glühwein-Becher, ebenfalls individualisiert, Vorbereitung von Spezialitäten. Dekoration. Organisation der Nachschub-Logistik. Durchlauferhitzer, Tischdecken … und … und … und.

Die Investitionen belaufen sich auf 5.000,00 bis 10.000 € pro Christkindlstand. Bitter ist die ganze Angelegenheit auch deswegen, weil die Politik die Christkindlmärkte noch im Oktober garantierte. Auf dieses Signal warteten alle und legten dann los. Mit dem Ergebnis, dass bis zum 10. November bereits alle Investitionen und Vorbestellungen getätigt waren.

Wir meinen, das hätte die Politik vorausschauender handhaben können und die Absage zu einem wesentlich früheren Zeitpunkt beschließen. »Warner« hat es ja bereits früher gegen. Der Mut dies zu tun hätte der Politik vielleicht einige »Schelte« eingebracht, vielen Beteiligten aber eine Menge Geld erspart. Manche stehen dadurch vor dem (vermeidbar) wirtschaftlichen Ruin. Ob und wieviel staatliche Hilfe fließen wird und wer davon profitieren wird, ist außerdem unklar.

»Soooo unendlich schade«

I love Glühwein – Zu de Sennerinnen
https://www.facebook.com/sennerinnen

Die Lieferanten sitzen im selben Boot

Bereits getätigte Vorbestellungen seitens der Christkindlmärkte kommen jetzt als Retouren zurück und vorproduzierte Waren im Lager bleiben unverkauft. Das schmerzliche dabei: Wintergetränke können nicht bis zum nächsten Jahr gelagert werden, dann ist längst das Aroma verschwunden oder das Mindeshaltbarkeitsdatum überschritten. Also was bleibt? Die komplette Produktionsmenge, die wir für die Christkindlmärkte vorgesehen hatten (und das ist ein sehr großer Anteil bei den Wintergetränken) muss nun entsorgt werden. Das geht nicht nur uns so, sondern auch weit größeren Wintergetränke-Herstellern (siehe hierzu Artikel in der Bildzeitung: »Weihnachtsmärkte abgesagt Schöne Bescherung! 250 000 Liter Glühwein futsch«).

Jetzt heißt es den Advent zu Hause genießen!

Und was bleibt jetzt? Auf Adventsstimmung komplett verzichten? Nein, ganz bestimmt nicht! Wenn das mit den Corona-Einschränkungen jetzt wieder los geht, dann sollte man es sich zumindest zu Hause »gemütlich« machen. Vielleicht mit Spekulatius, Lebkuchen und natürlich einem Glühwein oder wer es gerne alkoholfrei liebt, mit einem Früchtepunsch.

Themenbereiche

Archiv

Nach oben