Apfelsaft aus Streuobstwiesen ist uns deshalb der liebste, weil der Obstanbau in Streuobstwiesen in unserer Region die typische Anbauform darstellt. Nur hier wachsen die Äpfel für die Fruchtsafterzeugung, die wir uns wünschen: Markanter Geschmack, genügend Säure aber auch schön süß für einen echten regionalen Apfelsaft. Aber es gibt noch viele andere Gründe für die Bevorzugung von Äpfeln aus Streuobstwiesen…
Streuobstwiesen haben die Landschaft rund um Rosenheim geprägt – und Apfelsaft aus Streuobstwiesen ist unser Kennzeichen für einen regionalen Apfelsaft
Streuobstwiesen sind nicht nur malerische Elemente, die gerade die Landschaft rund um den Inn prägen, sondern auch ökologisch wertvolle Biotope, die eine bemerkenswerte Vielfalt an Pflanzen und Tieren beherbergen. Diese traditionellen Formen der Landnutzung sind charakterisiert durch eine extensive Bewirtschaftung, bei der Obstbäume unterschiedlicher Sorten und Altersklassen auf großen Flächen verteilt sind. Besonders die alten Apfelsorten, die auf diesen Wiesen wachsen, spielen eine entscheidende Rolle sowohl für den Naturschutz als auch für die regionale Wirtschaft, insbesondere für uns, die ORO als Kelterei.
Alte Apfelsorten
Alte Apfelsorten bieten eine Geschmacksvielfalt, die in modernen Züchtungen oft nicht mehr zu finden ist. Diese Sorten sind das Ergebnis einer jahrhundertelangen Anpassung an die lokalen Bedingungen und zeigen eine erstaunliche Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten und Klimaschwankungen. Ihre Früchte eignen sich nicht nur für den direkten Verzehr, sondern vor allem auch für die Herstellung von Säften und Mosten. Die tiefe Verwurzelung dieser Sorten in unsere Region trägt zu einem unverwechselbaren regionalen Charakter bei, der sich in den Endprodukten von ORO widerspiegelt und von den Verbrauchern zunehmend geschätzt wird.
Die Vielfalt der Apfelsorten bildet die Grundlagen für den individuellen Geschmack unserer Säfte
Deshalb sind Streuobstwiesen für uns eine unverzichtbare Ressource. Die Vielfalt der alten Sorten ermöglicht die Produktion von Getränken mit komplexen Geschmacksprofilen und hoher Qualität. Damit heben sich ORO-Apfel und Birnensäfte von größeren, industriell orientierten Betrieben ab weil unsere Säfte einen lokalem Charakter bieten. Diese Strategie trifft auf ein wachsendes Interesse bei Verbrauchern, die zunehmend Wert auf Nachhaltigkeit, Regionalität und die Unterstützung lokaler Wirtschaftskreisläufe legen. Damit gewinnt Apfelsaft aus Streuobstwiesen an Bedeutung.
Zudem spielen Streuobstwiesen eine wichtige Rolle im Erhalt der genetischen Vielfalt und bieten Lebensraum für zahlreiche Tierarten, darunter viele Bestäuber und Vögel. Diese biologische Vielfalt ist nicht nur aus ökologischer Sicht wertvoll, sondern auch praktisch bedeutend, da sie zur natürlichen Schädlingskontrolle beiträgt und die Ökosystemdienstleistungen verbessert, von denen auch die Landwirtschaft profitiert.
Leider sind Streuobstwiesen bei uns und in ganz Bayern rückläufig.
Die Gründe dafür sind vielfältig: veränderte landwirtschaftliche Praktiken, Urbanisierung und ein Mangel an Nachwuchs, der bereit ist, diese arbeitsintensive und extensive Form der Landwirtschaft weiterzuführen. In einigen Regionen erkennen jedoch lokale Initiativen und Regierungen den Wert dieser Wiesen und fördern Projekte, die auf die Wiederherstellung und den Erhalt abzielen. Zusätzlich gewinnen Förderprogramme, die eine wirtschaftliche Nutzung dieser Flächen unterstützen, an Bedeutung, was die Bewirtschaftung für Landwirte attraktiver macht.
Der Bayerische Streuobstpakt
In Bayern hat sich der traditionelle Streuobstbau über viele Jahrhunderte als wesentlicher Bestandteil der landwirtschaftlichen Praxis und der ökologischen Vielfalt entwickelt. Trotz seiner ökologischen und kulturellen Wichtigkeit ist diese Form der Landnutzung aus wirtschaftlichen Gründen deutlich rückläufig. Als Reaktion darauf hat die Regierung von Bayern, repräsentiert durch Ministerpräsident Dr. Söder und die Minister Glauber, Kaniber und Dr. Hermann, am 18. Oktober 2021 zusammen mit wichtigen Akteuren aus Gesellschaft und Wirtschaft einen Pakt zum Schutz der Streuobstwiesen initiiert.
Zu den Unterstützern dieses Paktes zählen Organisationen wie der Bund Naturschutz, der Landesbund für Vogel- und Naturschutz, verschiedene Landschaftspflegeverbände, der Bayerische Bauernverband, die Vereinigung für ökologischen Landbau, der Verband der Fruchtsaftindustrie, der Bund deutscher Baumschulen sowie der Landesverband für Gartenbau und Landespflege. Das Ziel dieses Bündnisses ist es, bis zum Jahr 2035 eine Million zusätzliche Bäume zu pflanzen und vorhandene Streuobstwiesen zu bewahren.
Das Ziel:
1 Million neu gepflanzte Obstbäume in Bayern
Im Kontext des Streuobstpakts wird nicht nur der Erhalt des bestehenden Baumbestands angestrebt, sondern auch die Neupflanzung von einer Million Streuobstbäumen. Ein weiterer zentraler Aspekt für den Projekterfolg ist die Förderung des Bewusstseins und der Wertschätzung in der Gesellschaft für den Streuobstanbau sowie für die daraus resultierenden hochwertigen Erzeugnisse wie naturbelassener Apfelsaft und Honig. Aus diesem Grund konzentriert sich das Projekt auf die Optimierung der Vertriebswege für Streuobstprodukte, die Erforschung und den Schutz verschiedener Obstsorten sowie auf umfassende Beratungs- und Öffentlichkeitsarbeit.